Häufig werde ich gefragt, welche Möglichkeiten man für die längere Lagerung seiner Seifen hat. Hier gilt es zunächst, einige Dinge zu klären. Zunächst ist es wichtig zu wissen, welche Seifen ich aufbewahren möchte. Die Art der Herstellung gibt uns schon einen Hinweis darauf, wie eine sinnvolle Lagerung aussieht.
Herstellung von Kernseife
Eine Kernseife beispielsweise wird in einem aufwändigen Prozeß oft aus tierischen Fetten wie Rindertalg oder sehr oft auch aus Palmöl hergestellt. Das bei der Verseifungsreaktion entstehende Glyzerin wird dabei abgetrennt und entfernt und z.B. als Kosmetikrohstoff weiterverwendet. Diese Seife fettet die Haut nicht zurück und wird in der Regel von den Menschen als austrocknend empfunden. Daher kommt der Satz:“ Seife benutze ich nicht, die trocknet die Haut so aus.“
Der Vorteil einer Kernseife ist die vielseitige Verwendungsmöglichkeit zum Beispiel zum Putzen, Wäsche waschen und für robuste Haut auch zur Körperpflege. Außerdem ist sie lange lagerfähig.
Lagerung von Kernseife
In der Kernseife sind (meistens) keine Konservierungsstoffe oder Mikroplastik und sie ist fast unbegrenzt haltbar. Diese Seife kann man am besten trocken lagern, wo Platz ist. Gerne kann sie im Kleiderschrank oder in der Wäschekommode liegen. In so manch einem Kleiderschrank findet man historisch interessante Seifenstücke, die man auch nach Jahrzehnten noch benutzen könnte.
Herstellung von Naturseife
Eine gute Naturseife wird mit viel Aufwand von Hand hergestellt und besteht meist aus einer Mischung pflanzlicher Fette. Ökologisch denkende Seifensieder verzichten dabei sowohl auf Palmöl wie auch auf künstliche Duftstoffe. Auch hier entsteht im Verseifungsprozeß Glyzerin. Anders als bei der Kernseifenherstellung verbleibt das Glyzerin jedoch in der Seife und trägt zur Pflege der Haut bei. Zusätzlich berechnet die Seifensiederin schon im Vorwege einen zusätzlichen Anteil an Fetten, der dazu dient, die Haut beim Waschen direkt wieder rückzufetten. Die Hände sind sauber, die Haut muß jedoch nach der Wäsche nicht gecremt werden. Auch nach der Dusche ist dieser Rückfettungseffekt sehr schön zu spüren. Auf eine Bodylotion können Sie so verzichten.
Lagerung von Naturseife
Diese Naturseifen dienen der anspruchsvollen Haut bei der täglichen Körperpflege. Allerdings sind durch den Anteil an rückfettenden Ölen Naturseifen nicht unbegrenzt haltbar. Jedes Fett kann schließlich durch die Einwirkung von Sauerstoff altern, sprich ranzig werden. Einen ersten Hinweis erhalten Sie durch das Mindesthaltbarkeitsdatum, das auf jeder Seifenbanderole stehen muß. Keinesfalls sollte man jedoch die Seife nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums einfach verwerfen! Hier ist der gesunde Menschenverstand gefragt! Eine ranzige Seife erkennt man am Geruch sofort und ohne Zweifel, nur dann sollten Sie den Abfalleimer nehmen.
Konservierungsstoffe oder gar Mikroplastik sind in Naturseifen, anders als in Duschgelen, nicht enthalten.
Für eine sinnvolle Lagerung von Seife ist eine trockene und eher kühle Umgebung für eine lange Stabilität der Seife gut. Also kommt auch hier der Kleiderschrank in Betracht. Allein der Duft beim Öffnen kann einen da schon in Ferienlaune versetzen.
Des weiteren kann man Vorräte sehr gut in kleinen Holz- oder Pappkästchen aufheben. Am besten lagern Sie ähnlich duftende Stücke in einem Kästchen zusammen. Hier liegen sie dann geschützt aber auch luftig. Ungünstig sind Plastikgefäße. Dabei wird die Luftzufuhr abgeschnitten. Da eine Seife während ihres gesamten „Seifenlebens“ immer noch Feuchtigkeit abgibt, würde die Seife so weich und matschig werden und verderben.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die zur Zeit nicht benötigten Seifenstücke einzufrieren und bei Bedarf aufzutauen. Das empfiehlt sich für Menschen, die ihren Jahresbedarf auf einen Schlag besorgen möchten und Wert auf einen nicht nachlassenden Duft legen.
Lagerung von Seifen zur direkten Benutzung
Kernseifen aber auch Naturseifen sollen nach der Benutzung innerhalb kürzester Zeit wieder trocken sein. Das verhindert den gefürchteten Seifenmatsch und die Seifen halten lange. Wichtig ist dabei, daß die gesamte Seife trocknen soll, nicht nur die obere Seite. Darum soll eine Seifenschale auch die Seife von unten belüften. Dabei braucht sie nicht unbedingt Abzugslöcher für Wasser. Wenn die Seifenschale richtig geformt ist, trocknet die Seife trotzdem schnell.
Es gibt sehr schöne und sinnvolle Keramikschalen oder auch robuste Holzschalen.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, eine Seife zu trocknen. Seifensäckchen können Sie an der Dusche aufhängen und die Seife direkt darin trocknen. Eine einfache Seifenablage aus Luffa ist auch eine Möglichkeit. Die Ablage können Sie bei Bedarf in der Maschine waschen, sie ist aus sehr robustem Naturmaterial. Eine weitere sehr pfiffige Methode ist ein Magnetseifenhalter, der mit einem Saugnapf an der Fliesenwand der Dusche oder direkt im Waschbecken befestigt werden kann.
Auch eine Alu-Seifendose (sehr gut mit integriertem Abtropfgitter) ist eine sinnvolle Seifenablage. Hierin läßt sich die Seife bequem mit zur Arbeit, in den Urlaub oder zum Sport mitnehmen.